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Gewächshaus (Entwachsen) 

Wachstum zu befördern, liegt seit jeher im Interesse der Menschen, schliesslich locken höhere Erträge und Profite. Seit dem Aufkommen des Kapitalismus am Ende des 19. Jahrhunderts und der Expansion zu seiner gegenwärtigen Form der Globalisierung ist ein Anreizsystem entstanden, welches dazu verleitet, einzelne Faktoren stärker zu gewichten und natürliche Wachstumsgrenzen zu verschieben. Wachstum ist zu einer technikbasierten Industrie geworden, immer mehr Ressourcen werden ihr untergeordnet. Auftretende Kollateralschäden an Menschen und der Umwelt werden in Kauf genommen. Das Wissen um, das Verständnis von und die Partizipation am Wachstum ist in dem Prozess nur mehr einem kleinen Teil der Menschheit vorbehalten. Der Begriff des Wachstums steht entwurzelt da. Die Natur und das in ihr gespeicherte Wissen werden marginalisiert.

Dabei lässt sich relativ leicht erkennen, dass das Wachstum endlich ist und an eine 

natürliche Decke stösst. Bäume wachsen nicht in den Himmel. Der Mammutbaum (Sequoioideae) ist mit bis zu 110 Metern Höhe der grösste. Durch die Photosynthese 

verdunstet in den Blättern des Baumes Wasser, dies führt zu einem Unterdruck im Innern des Baumstammes. Mittels eines kapillarähnlichen Systems wird das Wasser stetig aus den Wurzeln hochgepumpt. Doch ab 110 Metern wiegt die Gravitationskraft stärker, der Unterdruck, den die Blätter erzeugen, reicht nicht mehr aus, um das Wasser noch weiter in die Höhe zu befördern. Dadurch ergibt sich eine natürliche Wachstumsgrenze.

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